Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung der Hyperkaliämie richtet sich unter anderem danach, wie stark die Kaliumwerte im Blut erhöht sind. Besonders hohe Werte (über 6,0 mmol/l) erfordern häufig schnelle Maßnahmen zur Senkung der Kaliumkonzentration und eine Einweisung in ein Krankenhaus. Bei weniger unmittelbar bedrohlichen Fällen erhalten Sie in der Regel Medikamente, die Sie zuhause einnehmen können.

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Therapiemöglichkeiten bei chronischer Hyperkaliämie

Bei einer wiederkehrenden Hyperkaliämie kann Ihnen Ihr Arzt Medikamente verschreiben, die Ihren Kaliumspiegel langfristig kontrollieren.

Kaliumbinder

Wie ihr Name bereits vermuten lässt, sind Kaliumbinder in der Lage, Kalium im Darm z.B. aus der Nahrung zu binden. Das wird dadurch erreicht, dass die Arzneimittel die positiv geladenen Kaliumionen an sich binden und dabei andere ebenfalls positiv geladene Ionen in den Darm abgeben. Das gebundene Kalium kann somit nicht ins Blut aufgenommen werden, sondern es wird zusammen mit dem Kaliumbinder ausgeschieden. Auf diese Weise können Kaliumbinder die Kaliumkonzentration im Blut effektiv reduzieren.

Kaliumbinder unterscheiden sich darin, welches Ion sie im Austausch gegen Kalium in den Darm abgeben. Dabei kann es sich entweder um Natrium- oder um Calciumionen handeln. Natriumbasierte Kaliumbinder können jedoch durch eine Erhöhung des Natriumgehalts im Blut zu einer Erhöhung des Blutdrucks beitragen und sollten deshalb in der Regel nicht bei Patienten mit bereits bestehendem Bluthochdruck eingesetzt werden.

Entwässerungsmittel (Diuretika)

Entwässerungsmittel – auch Diuretika genannt – dienen dazu, die Ausscheidung von Wasser über den Urin zu erhöhen und dabei gleichzeitig die Ausscheidung bestimmter im Urin enthaltener Stoffe zu fördern. Einige Diuretika können beispielsweise die Kaliumausscheidung über die Niere fördern. Allerdings leiden viele Menschen mit Hyperkaliämie an einer gestörten Nierenfunktion. In diesen Fällen kann die Wirksamkeit von Entwässerungsmitteln begrenzt sein.

Dialyse

Die Dialyse und insbesondere die Hämodialyse entfernt Kalium aus dem Körper. Kalium wird nur während des Dialysevorgangs entfernt und der Serumkaliumspiegel tendiert dazu, nach Abschluss der Dialyse wieder anzusteigen. Aufgrund dieses „Rebound“-Effekts müssen die Elektrolyte nach der Dialyse unbedingt mindestens 24 Stunden lang überwacht werden.

Notfallmäßige Therapie der Hyperkaliämie

Notfallmäßige Hyperkaliämien werden im Krankenhaus behandelt und dienen zunächst dazu einen normalen Herzschlag schnellstmöglich sicherzustellen. Ihr Arzt hat mehrere Therapiemöglichkeiten um den negativen Effekten der Hyperkaliämie auf den Herzschlag schnellstmöglich entgegen zu wirken. Allerdings muss auf Dauer auch die Gesamtmenge des Kaliums im Körper reduziert werden. Zu diesem Zweck gibt es Kaliumbinder oder Diuretika, die die Ausscheidung von Kalium über den Urin oder den Stuhl fördern.