Erhöhter Blutdruck

Der Blutdruck ist der Druck, den das durch den Körper fließende Blut auf die Blutgefäße ausübt. Um die verschiedenen Funktionen des Blutkreislaufs erfüllen zu können, sollte er weder zu hoch noch zu niedrig sein. Bei der Messung des Blutdrucks wird der Wert in der Regel in der Einheit mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) angegeben. Dabei besteht der Blutdruck genau genommen aus zwei Werten: Aus dem Druck auf die Blutgefäße beim Zusammenziehen des Herzmuskels (Systole) und aus dem Druck beim Erschlaffen des Herzmuskels (Diastole).

Als optimal gilt im Ruhezustand ein systolischer Blutdruck von 120 mmHg und ein diastolischer Blutdruck von 80 mmHg, geschrieben als 120/80 mmHg. Ab einem Blutdruck von 140/90 mmHg spricht man von Bluthochdruck. Der Bluthochdruck gehört zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen überhaupt. In Europa sind Schätzungen zufolge zwischen 30 % und 45 % der Bevölkerung davon betroffen.

Ein erhöhter Blutdruck ist ein Risikofaktor für zahlreiche Erkrankungen beziehungsweise Herz-Kreislauf-Beschwerden. Unter anderem steigt bei Bluthochdruck das Risiko für eine koronare Herzkrankheit, für Nierenerkrankungen sowie für das Erleiden eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts.

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Bluthochdruck und Hyperkaliämie

Darüber hinaus steigt bei Menschen mit Bluthochdruck auch die Gefahr, eine Hyperkaliämie zu entwickeln. Ursache dafür ist jedoch nicht der erhöhte Blutdruck selbst. Vielmehr können die Medikamente zur Senkung des Blutdrucks unbeabsichtigt auch den Kaliumhaushalt beeinflussen. Denn viele Arzneimittel greifen in ein komplexes System aus sich gegenseitig beeinflussenden körpereigenen Hormonen ein, die gemeinsam den Blutdruck steuern, aber auch an der Regulation der Kaliumkonzentration im Blut beteiligt sind. Konkret handelt es sich dabei um das sogenannte Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS), benannt nach den drei daran wesentlich beteiligten Botenstoffen.

Das System funktioniert stufenweise:

  • Normalerweise schüttet die Niere bei einem zu geringen Blutdruck vermehrt den Botenstoff Renin aus.
  • Renin wandelt die Vorstufe eines anderen Hormons (Angiotensinogen) zu dem Hormon Angiotensin I um.
  • Angiotensin I ist zunächst noch eine inaktive Form dieses Hormons. Erst durch die Aktivität des Enzyms ACE (Angiotensin Converting Enzyme) wird es in die aktive Form Angiotensin II umgewandelt.
  • Angiotensin II wiederum fördert die Ausschüttung des Hormons Aldosteron.
  • Gemeinsam lösen Angiotensin II und Aldosteron schließlich eine Erhöhung des Blutdrucks aus.

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Bei einem krankhaft erhöhten Blutdruck kann dieses System jedoch gestört sein. Dadurch reguliert der Körper den Blutdruck zu sehr nach oben. Aus diesem Grund wurden Arzneimittel entwickelt, die das RAAS hemmen und so einen blutdrucksenkenden Effekt haben. Warum diese Medikamente auch eine Erhöhung der Kaliumkonzentration im Blut verursachen können, erfahren Sie im Kapitel ACE-Hemmer. Betroffene sollten jedoch beachten, dass diese Medikamente eine wichtige Funktion erfüllen und nur in Absprache mit dem Arzt abgesetzt werden dürfen. Sollten die Arzneimittel zu einer erhöhten Kaliumkonzentration im Blut führen, wird der Arzt die Therapie gegebenenfalls anpassen.