Andere RAAS-Hemmer
Neben den ACE-Hemmern gibt es weitere Medikamente zur Behandlung des Bluthochdrucks, die in das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) eingreifen (siehe Kapitel Bluthochdruck). Unabhängig davon, an welcher Stelle des RAAS die verschiedenen Medikamente wirken, beeinträchtigen sie alle die Funktion des Hormons Aldosteron. Denn als letzte Stufe des RAAS, kann Aldosteron nur dann seine Wirkung entfalten, wenn alle vorherigen Stufen des Systems korrekt funktionieren.
Ähnlich wie ACE-Hemmer können also auch andere gegen das RAAS gerichtete Medikamente die Entstehung einer Hyperkaliämie begünstigen, indem weniger Aldosteron zur Förderung der Kaliumausscheidung über die Niere zur Verfügung steht.
Die folgenden Arzneimittelgruppen hemmen auf verschiedene Art und Weise das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System:
- Angiotensinrezeptorblocker (ARB): Wie viele andere Hormone entfaltet Angiotensin seine Wirkung, indem es im Körper an sogenannte Rezeptoren andockt. Dieser Andockmechanismus löst dann eine Reihe verschiedener Reaktionen im Körper aus. Im Falle des Angiotensinrezeptors wird dadurch das Signal für die Erhöhung der Aldosteronproduktion gegeben. Angiotensinrezeptorblocker sind Medikamente, die auch an den Angiotensinrezeptor andocken können, aber keine der typischen Reaktionen auslösen. Durch ihre Bindung an die Rezeptoren ist für Angiotensin kein Platz mehr zum Andocken. Dadurch ist die Wirkung des Hormons beeinträchtigt.
- Aldosteronrezeptorblocker: Auf eine ähnliche Art und Weise funktionieren auch die Aldosteronrezeptorblocker. Die Blockade der Aldosteronrezeptoren hemmt die Wirkung von Aldosteron.
- Direkte Reninhemmer: Reninhemmende Arzneimittel greifen am Beginn des RAAS ein. Der Wirkstoff dieser Medikamente haftet sich an das Renin im Körper an und hindert es dadurch daran, seine Funktion auszuüben.
Ebenso wie ACE-Hemmer haben auch andere RAAS-Hemmer nicht automatisch eine Hyperkaliämie zur Folge. Meist sind andere Risikofaktoren (wie z. B. eine chronische Nierenerkrankung) zusätzlich daran beteiligt. Sie sollten blutdrucksenkende Medikamente auf keinen Fall eigenständig absetzen. Sprechen Sie bei Nebenwirkungen der Behandlung mit Ihrem Arzt.