Herzinsuffizienz

Bei einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) ist der Herzmuskel nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen. Betroffene können unter anderem an Müdigkeit, geringer Belastbarkeit und Atembeschwerden leiden. Das Risiko, an einer Herzinsuffizienz zu erkranken, steigt mit dem Alter an. Gerade für ältere Menschen kann es jedoch schwierig sein, alle Aspekte der zum Teil umfangreichen Therapie zu berücksichtigen.

Betroffene sind zudem oft auf die Unterstützung von Angehörigen angewiesen – beispielsweise um Einkäufe zu erledigen oder die regelmäßige Einnahme der verschriebenen Medikamente zu organisieren.

Hyperkaliämie bei Menschen mit Herzinsuffizienz

Bei Menschen mit einer Herzinsuffizienz können verschiedene Faktoren zusammenkommen, die eine Hyperkaliämie begünstigen. In einer aktuellen Studie zeigte sich, dass etwa 11 % aller Menschen mit Herzinsuffizienz im Laufe der Erkrankung eine Hyperkaliämie erleiden. Eine der Ursachen für das erhöhte Hyperkaliämierisiko ist der Einsatz bestimmter Medikamente zur Behandlung der Herzinsuffizienz. Dazu gehören zum Beispiel die ACE-Hemmer und andere RAAS-Hemmer, über die Sie weitere Informationen im Kapitel Erhöhter Blutdruck erhalten.

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RAAS-Hemmer werden aufgrund ihrer Wirksamkeit zur Verbesserung des Krankheitsverlaufs bei Herzinsuffizienz in den letzten Jahren immer häufiger und in höheren Dosierungen eingesetzt. In vielen Fällen ist es deshalb wünschenswert, diese Form der Therapie beizubehalten. Eine Voraussetzung dafür ist jedoch, das Risiko für eine Hyperkaliämie zu reduzieren. Ihrem Arzt stehen verschiedene Behandlungsoptionen zur Therapie und Vorbeugung einer Hyperkaliämie zur Verfügung.

Folgende weitere Medikamente zur Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz können ebenfalls das Risiko für eine Hyperkaliämie erhöhen:

  • Spironolacton/Eplerenon: Spironolacton und Eplerenon sind Medikamente, die die Wirkung des Hormons Aldosteron hemmen. Normalerweise muss Aldosteron in den Nieren an einen sogenannten Rezeptor in den Zellen andocken, um seine Wirkung zu entfalten. Spironolacton blockiert diese Rezeptoren. Als Folge sinkt der Blutdruck, aber es kann auch zu einer Erhöhung der Kaliumkonzentration im Blut kommen. Gleichzeit hat Spironolacton einen entwässernden Effekt.
  • Triamteren: Bei der Produktion des Harns reguliert die Niere die Menge des Natriums, die mit dem Urin ausgeschieden werden soll. Natrium, das im Körper verbleiben soll, gelangt über dafür vorgesehene Natriumkanäle in den Nierenzellen zurück in den Blutkreislauf. Die beiden Medikamente Triamteren und Amilorid blockieren diese Kanäle in den Nierenzellen. Als Folge scheiden die Patienten mehr Wasser und mehr Natrium mit dem Urin aus. Als Nebeneffekt kann jedoch in manchen Fällen weniger Kalium als sonst ausgeschieden werden, was das Hyperkaliämierisiko erhöht.

Nicht selten können Menschen mit Herzinsuffizienz darüber hinaus unter einer eingeschränkten Nierenfunktion leiden. Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit beiden Erkrankungen ein höheres Hyperkaliämierisiko aufweisen. Eine Verschlechterung der Nierenfunktion hatte in einer Studie bei Patienten mit Herzinsuffizienz etwa doppelt so häufig eine Hyperkaliämie zur Folge wie bei Herzinsuffizienzpatienten mit gleichbleibender Nierenfunktion. Noch höher war das Risiko bei denjenigen Patienten, die mit Spironolacton behandelt wurden.

Falls Sie oder Ihr Angehöriger an Herzinsuffizienz und/oder Niereninsuffizienz erkrankt sind/ist, kann es deshalb sinnvoll sein, mit dem Arzt über vorbeugende Maßnahmen zur Reduktion des Hyperkaliämierisikos zu sprechen.