Niereninsuffizienz
Die Niere ist ein Organ mit zentraler Bedeutung für den täglichen Stoffwechsel. In den Nieren entsteht die Flüssigkeit, die wir als Urin ausscheiden. Die Aufgaben der Niere beinhalten unter anderem:
- Ausscheidung schädlicher Stoffe aus dem Körper: Im Rahmen des Stoffwechsels entstehen kontinuierlich Substanzen, die auf Dauer den Körper vergiften würden. Diese Stoffe werden von der Niere aus dem Blut herausgefiltert und in den Urin abgegeben. Dazu gehören auch giftige oder unverwertbare Stoffe, die wir über die Nahrung aufnehmen.
- Wasserhaushalt: Die Niere reguliert abhängig von der aktuellen Wasserversorgung des Körpers, wie viel Flüssigkeit mit dem Urin ausgeschieden wird.
- Blutdruck: In der Niere werden verschiedene Hormone produziert, die den Blutdruck steuern.
- Säurehaushalt: Die Niere ist auch dafür zuständig, das Säure-Basen-Verhältnis im Gleichgewicht zu halten (siehe auch Kapitel Azidose).
Von einer chronischen Nierenerkrankung (auch als Niereninsuffizienz bezeichnet) spricht man, wenn entweder die Funktion oder die Struktur der Niere über mehr als drei Monate beeinträchtigt ist. Da die Niere lebenswichtige Aufgaben erfüllt, kann eine chronische Nierenerkrankung gravierende gesundheitliche Folgen haben. In fortgeschrittenen Stadien kann eine Dialyse (Blutwäsche) erforderlich sein, um die sich im Blut ansammelnden giftigen Stoffe zu entfernen.
Eine chronische Nierenerkrankung kann auch die Fähigkeit der Niere beeinträchtigen, Kalium mit dem Urin aus dem Körper auszuscheiden. So haben Menschen mit einer chronischen Nierenerkrankung ein erhöhtes Risiko, eine Hyperkaliämie zu entwickeln. Eine kaliumreiche Ernährung oder die Einnahme bestimmter Medikamente kann die Wahrscheinlichkeit für eine Hyperkaliämie weiter ansteigen lassen. Menschen mit einer chronischen Nierenerkrankung sind deshalb oft auf einen gut auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Ernährungsplan und eine regelmäßige ärztliche Kontrolle wichtiger Laborwerte des Bluts angewiesen.