Kalium im Körper
Jede Zelle des menschlichen Körpers ist auf eine ausreichende Kaliumversorgung angewiesen. Denn zwischen einer Körperzelle und dem Raum außerhalb der Zelle (extrazellulärer Raum) muss eine elektrische Spannung aufrechterhalten werden, unter anderem damit die verschiedenen Stoffwechsel- und Transportvorgänge in der Zelle funktionieren können.
Aus diesem Grund befördern spezielle Pumpen kontinuierlich das positiv geladene Kalium ins Zellinnere und schleusen gleichzeitig das ebenfalls positiv geladene Natrium aus der Zelle heraus. Da bei diesem Vorgang jedoch mehr Natrium als Kalium transportiert wird, bildet sich ein elektrisches Ungleichgewicht: An der Zellmembran, der äußeren Grenze der Zelle, ist das Zellinnere im Vergleich zum Zelläußeren negativ geladen. Man spricht vom Ruhemembranpotenzial der Zelle.
Das Ruhemembranpotenzial wird zwar auch von anderen elektrischen Teilchen beeinflusst (z. B. vom negativ geladenen Chlorid), aber Kalium und Natrium stellen die wichtigsten Faktoren zu seiner Aufrechterhaltung dar. Aus diesem Grund ist die Aufnahme und Abgabe von Kalium über die Zellmembran durch ein ausgeklügeltes System reguliert.
Kalium ist darüber hinaus für weitere Körperfunktionen und Organe von essentieller Bedeutung:
- Flüssigkeitshaushalt: Kalium ist unter anderem für den Flüssigkeitsgehalt der Zelle verantwortlich. Hohe Kaliumkonzentrationen im Zellinneren sorgen dafür, dass die Zelle Wasser aufnimmt. Ohne Kalium würde die Zelle rasch Flüssigkeit nach außen verlieren, austrockenen und absterben.
- Muskeln sind auf Kalium angewiesen, um eine Anspannung der Muskelzellen auszulösen. Insbesondere für die korrekte Funktion des Herzmuskels ist ein gesunder Kaliumhaushalt wichtig. Sowohl eine zu hohe als auch eine zu niedrige Kaliumkonzentration kann Muskellähmungen verursachen.
- Nervenzellen benötigen Kalium, um die elektrische Spannung für die Weiterleitung von Informationen und Impulsen aufzubauen.
- Herz-Kreislauf: Auch bei der Regulation des Blutdrucks spielt Kalium eine wichtige Rolle. So steht eine zu niedrige Kaliumaufnahme mit einem erhöhten Blutdruck in Verbindung. Sowohl eine zu hohe als auch eine zu niedrige Kaliumversorgung kann zu Herz-Kreislauf-Beschwerden führen.
- Säurehaushalt: Ein gut abgestimmtes Verhältnis zwischen Säuren und Basen ist eine Grundvoraussetzung für die Funktion menschlicher Zellen. Der zugrunde liegende Mechanismus ist eng mit dem Kaliumhaushalt verbunden. Ist zum Beispiel zu viel Säure im Blut, strömt Kalium aus den Körperzellen heraus, damit im Gegenzug die Säure in die Körperzellen verlagert werden kann.