Kaliumhaushalt
Der Großteil des Kaliums im Körper befindet sich innerhalb der Zellen. Nur etwa 2 % des Kaliums sind in den Körperflüssigkeiten gelöst. Die Aufrechterhaltung dieses Verhältnisses und der Normalwerte des Kaliums im Blut ist von großer Bedeutung für eine korrekte Funktion des zellulären Stoffwechsels. Das mit der Nahrung aufgenommene Kalium muss also einerseits zu den Zellen gelangen, die den Mikronährstoff benötigen. Andererseits muss überschüssiges Kalium wieder aus dem Körper herausgeschleust werden.
Ausscheidung über die Niere
Einer der wichtigsten Regulatoren des Kaliumhaushalts ist die Niere. Sie kann überschüssiges Kalium in den Urin abgeben und ist damit für circa 90 % der Ausscheidung von Kalium verantwortlich. Die verbleibenden 10 % der Ausscheidung erfolgen über den Stuhlgang.
Der Körper ist bei gesunden Menschen auf diese Weise theoretisch in der Lage, mehr als doppelt so viel Kalium auszuscheiden als bei einer normalen Ernährung aufgenommen wird. Dieser Mechanismus stellt jedoch eine um einige Stunden verzögerte Reaktion auf steigende Kaliumkonzentrationen dar. Bis dahin müssen kurzfristig steigende Kaliummengen im Blut auf einem anderen Weg abgefangen werden.
Zwischenlagerung in den Zellen
Eine zu hohe oder zu niedrige Kaliumkonzentration im Blutserum kann schwerwiegende gesundheitliche Beschwerden verursachen. Besonders starke Abweichungen von den Normalwerten können sogar lebensgefährlich sein. Deshalb schleust der Körper neu aufgenommenes Kalium aus dem Blutserum zunächst in verschiedene Zellen (vor allem Muskelzellen, Leberzellen und rote Blutkörperchen) als Zwischenspeicher ein, um die Kaliumkonzentration im Blut konstant zu halten.
Hormonelle Steuerung
Für die Steuerung dieser Prozesse sind verschiedene körpereigene Hormone verantwortlich:
- Insulin: Die vermutlich bekannteste Funktion des Hormons Insulin ist die Steuerung des Blutzuckers. Der Botenstoff spielt jedoch auch eine wesentliche Rolle im Kaliumhaushalt. So löst eine kaliumreiche Mahlzeit die Ausschüttung von Insulin aus. Insulin wiederum aktiviert spezielle Pumpen an den Muskelzellen, die Kalium aus dem Blut ins Zellinnere befördern.
- Katecholamine: Neben dem Insulin steuern zusätzlich auch die sogenannten Katecholamine (z. B. Dopamin und Adrenalin) die Aufnahme von Kalium in die Zellen.
- Aldosteron: Eine Ausschüttung des Hormons Aldosteron wird unter anderem durch erhöhte Kaliumkonzentrationen im Blut ausgelöst. Der Botenstoff aktiviert Kaliumpumpen innerhalb der Niere und fördert dadurch die Abgabe von Kalium in den Urin. Auch die Ausscheidung von Kalium über den Stuhl wird durch Aldosteron gefördert. Zusätzlich kann Aldosteron auch einen Einfluss auf die Aufnahme von Kalium in die Zellen haben.